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Camping - Grillen (unter anderem: Ćevapčići) mit Update

28.08.2013

Diesen Post habe ich am 6. August schon mal veröffentlicht, damals allerdings ohne die Anleitungen für Zucchini und Melanzani von I (siehe weiter unten)!

Vor vielen Jahren haben wir uns bei Ikea einen kleinen Kugelgrill mit kurzen Beinen besorgt (!), der geschlossen wunderbar in unseren Fahrradanhänger passt. Nun sind wir aber nicht mit dem Fahrrad nach Kroatien gefahren, sondern mit dem Zug/Bus und hätten daher auch den Griller nicht mitnehmen können.

Aber... wir waren ja nicht allein in Kroatien.

Wieder einmal waren wir als Gruppe verschiedener Familien (bei solchen Sachen fällt mir immer "aus den Ländern der EU" ein...) auf Urlaub und eine davon - Familie D-N - fragte, ob sie nicht unseren Griller mit ins Auto packen könnte.
Gerne - und Kohle und Grillanzünder haben wir gleich auch noch in den Griller reingestopft.

Die Grilloberfläche ist alles andere als groß, aber Grillen ist meiner Meinung nach eh eine Abendbeschäftigung und nicht ein schnelles Essen-Fassen. Was den Vorteil hat, dass man dabei nett plaudern und in Ruhe die sogenannten "Beilagen" genießen kann, die oft genauso fantastisch sind wie das Grillgut.

Wir haben dreimal in zwei Wochen gegrillt, und zwar in wechselnder Besetzung:

  • vier Familien, insgesamt 12 Personen (davon 5 Teenager)
  • zwei Familien, insgesamt 6 Personen (2 Teenager)
  • drei Familien, insgesamt 9 Personen (3 Teenager)

Zu Essen gab es unter anderem (wer hilft meinem Gedächtnis auf die Sprünge?):

  • Ćevapčići (selbstgemachte von T und gekaufte)
  • Fleisch (herrlich fette Debreziner, Krainer = Käsekrainer ohne Käse, Hühnerspieße)
  • Fisch und Meeresfrüchte (weißen Fisch = ?, Tintenfisch, beides in Knoblauch-Rosmarin-Öl)
  • Gurkensalat mit Joghurt
  • Tomaten-Gurkensalat mit/ohne Käse
  • vorgebratene Melanzani
  • vorgebratene Zucchini
  • Butter-Kartoffeln mit Kräutern (Basilikum, Rosmarin)
  • Reis
  • Couscous-Salat
  • Zwiebel-Senf, für den S extra nochmal ins Dorf gelaufen ist
  • grüner Salat mit Rosmarin-Dressing
  • Ajvar

Die köstlichen Melanzani und Zucchini hat I beigesteuert und auf meine Nachfrage nach einem Rezept Folgendes geschickt (direktes Zitat):

"Melanzani:
Melanzani (ohne irgendeine Vorbereitung) grillen, in eine Pfanne schichten. Zwischen jede Schicht Olivenöl träufeln und würzen.

Zucchini:
Zucchini in Olivenöl anrösten und wild würzen.

Mehr habe ich einfach nicht gemacht."

Gibt es bessere Rezepte ("wild würzen")? Ich finde nicht!

Kleine Anmerkung: Gegrillt wurden die Melanzanischeiben auf einem Elektrogriller, der Kohlegrill war da noch nicht in Aktion.

Ein kleines Stück weiter unten steht die Ćevapčići-Variante, die sich mit unserem Camping-Equipment als zubereitbar (und köstlich) erwiesen hat (hier das at home-Rezept).

Und falls euch der leichte Rosmarin-Schwerpunkt aufgefallen ist:
Hab ich schon erzählt, dass ich gleich am ersten Abend einen wilden Rosmarinstrauch entdeckt habe? Wenn nicht: Ich habe am ersten Abend einen wilden Rosmarinstrauch entdeckt! Und ich habe auch einige Zweige gepflückt, verteilt, aufgehoben und verwendet.

Zu den Tintenfischen:
Die kleinen, die hauptsächlich aus Tentakeln bestehen, lassen sich nur sehr schwer daran hindern, beim Gegrillt-Werden in die Glut zu rutschen. T hat sie dann strategisch auf den Kreuzungen von Grillrost-Stäben platziert, einfach war es trotzdem nicht. Also: Vermeiden oder vorsichtig sein.

Zutaten

  • 500 g Faschiertes (Schwein)
  • 1 Zwiebel
  • ca. 1/4 Pfefferoni/Chili
  • Pasta-Zauber scharf oder Pfeffer
  • 1 Tl Salz
  • 2 große Tupfer Senf
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Zweig Rosmarin

reicht für:

4 Personen (oder 12, wenn es noch anderes gibt)

Zubereitung

Da die Kombination aus rohem Fleisch und Camping nicht so ideal ist: Erst kurz vor dem Zubereiten einkaufen. Zum Glück kam es in einer Plastiktasse, die T gleich als Schüssel verwenden konnte, denn so viel Geschirr hatten wir nicht mit (und ich bin ein bisschen paranoid, was rohes Fleisch betrifft, und hätte unser eigenes Geschirr nach einer Kontamination sicher wie verrückt abgewaschen... Ist mir erspart geblieben).

Zwiebel, Knoblauch, Rosmarin und Pfefferoni-Spitze (Menge nach Schärfegrad und Geschmack variieren) fein schneiden und zum Faschierten geben. Und das nächste Mal nehmen wir eine Knoblauchpresse zum Campen mit - das einzige Ding, das uns gefehlt hat.

Mit Pasta-Zauber scharf (oder sonstigem Gewürz mit Pfeffer-Anteil), Salz, Senf und Rosmarin würzen und umrühren/kneten. Ein bisschen stehen lassen (währendessen Hände waschen und dann anderes vorbereiten) und dann fingerlange, nicht zu dünne Würstel formen (zu dünn => innen nicht saftig und fallen leichter durch den Rost). Wieder rasten lassen, aber das passiert von allein.

Denn wer hat die Glut schon fertig, wenn sie fertig sein soll? Niemand - oder geht es nur mir so, dass ich immer zu optimistisch bin und zu spät anfange?

Egal: Wenn die Glut soweit ist auf den Grill legen und wenden, bis die Ćevapčići außen braun und innen noch saftig sind (aber nicht mehr roh). Mit all den anderen Köstlichkeiten genießen und freuen.

Viel Spaß!

P.S.: Auf vielen Campingplätzen im Süden - und derzeit auch in ganz Wien - ist das Grillen mit offener Flamme wegen Waldbrandgefahr verboten. Auch wenn es erlaubt ist: Feuer und auch Glut niemals unbeaufsichtigt lassen (zum Beispiel, um kurz schwimmen zu gehen), dass ist das Risiko einfach nicht wert.