Camping-Tintenfisch-Risotto
Nach Frühstück und Mittagessen nun also die Vorstellung eines der Abendessen: Tintenfischrisotto. (Eine Zusammenfassung der drei Grillabende folgt noch!).
Keine Ahnung, wie ihr das haltet, aber Tintenfischrisotto war bisher für mich kein typisches Campingessen. Aber T hat es sich in den Kopf gesetzt - große Vorliebe für Tintenfisch und Risotto seinerseits - und hatte vollkommen Recht: Risotto ist ein super Campingessen.
Besonders, wenn der Koch nicht den Topf abwaschen muss...
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an K für den genialen Kocher, den wir uns zum wiederholten Male ausborgen durften! Der war nämlich schon mehrmals mit uns in Kroatien, aber auch in Holland und der Mongolei beim Campen.
Das Besondere daran: Er funktioniert nicht nur mit einem speziellen Flüssigbrennstoff, sondern auch mit bleifreiem Benzin, was in machen Gegenden der Welt notwendig und praktisch ist.
Zurück zum Risotto:
Der Tintenfisch war aus dem Tiefkühler des Dorfgeschäftes, weil niemand von uns um vier Uhr morgens die Fischer vor Ort abpassen wollte. Ich stehe gerne früh auf, aber nicht so früh.
Zum Kochen haben wir uns den Topf von Familie D ausgeborgt, da uns der schwarze, der zum Kocher gehört, zu klein vorkam. Also ruhig einen großen Topf nehmen und besser, anders als normales Campinggeschirr, einen mit dicken Boden.
Den schwarzen Topf hat T aber trotzdem verwendet, nämlich um die Tomaten zu schälen und das dafür benötigte heiße/kochende Wasser gleich fürs Risotto weiterzuverwenden. T hatte viel Spaß damit, die perfekte logistische Koch-Abfolge zu erdenken...
Was sich nicht vermeiden ließ, weil wir Risotto mit einem Campingkocher gemacht haben:
- Die Hitze eines Kochers lässt sich schlecht/gar nicht regulieren => das Risotto war am Boden angebrannt.
- Die Kochflamme passte nicht zum Topf, weswegen das Kochen viel länger als normalerweise gebraucht hat => also rechtzeitig beginnen (1 Stunde vor Hungerattacke).
Trotzdem war das Risotto sehr gut, wie sogar ich, als nicht-Risotto-Liebhaberin, bemerken musste. Und es macht nach einem anstrengendem (Tauch-)Tag richtig schön satt.
Zutaten
- 1 Zwiebel
- 2 El Olivenöl
- 3 Tomate
- 800 g (TK-)Tintenfisch (oder weniger)
- 1 Gemüsesuppenwürfel
- 2 El Tomatenmark aus der Tube
- 600 g Reis (Rundkorn ist am besten, hier: Jasminreis)
- ev. Salz/Pfeffer
- Parmesan (wenn, anders als bei uns, verfügbar)
reicht für:
6-8 Personen
Zubereitung
2 l Wasser (im kleineren Topf) zum Kochen bringen. Die Zwiebel klein schneiden, den Stielansatz aus den Tomaten schneiden.
Sobald das Wasser siedet/köchelt, die Tomaten kurz hineingeben, bis die Haut platzt. Zur Probe mit einer Gabel einstechen, die Haut sollte sich bei den Einstichen ablösen/weiterplatzen.
Die Tomaten rausholen und die Flamme vom Kocher gleich weiterverwenden. Den Risottotopf daraufstellen und das Öl hineingeben. Da Campinggeschirr meist einen dünnen Boden hat, wird das Öl sehr schnell heiß - also einfach gleich die Zwiebel dazugeben.
Während die Zwiebeln nun hell angebraten werden, die Zeit nutzen und den Gemüsesuppenwürfel im heißen (Tomaten-)Wasser auflösen und den Tomaten die Haut abziehen, das sollte nun ganz leicht gehen. Die Tomaten halbieren und mit einem kleinen Löffel entkernen und dann in kleine Stücke schneiden.
Den Reis unter die angebratenen Zwiebeln mischen und gut umrühren. Ebenfalls kurz anbraten lassen, dann mit heißer Würfelsuppe aufgießen, bis der Reis nass ist (ca. 1 Schöpfer). Die Tomatenstücke und das Tomatenmark dazu und wieder einen Schöpfer heiße Würfelsuppe. Wenn die vom Reis aufgesaugt ist, den Tintenfisch dazu, wieder einen Schöpfer Suppe, und umrühren.
Nun einfach immer dann heiße Würfelsuppe dazugeben, wenn fast keine mehr im Topf ist, und dabei oft umrühren. Dabei aufpassen, dass eventuell Angebranntes (das sich ob des dünnen Bodens vielleicht nicht verhindern lässt) nicht aufgerührt wird.
Wenn einem zwischendurch das heiße Suppenwürfelwasser ausgeht, nimmt man halt kaltes und lebt auch weiter.
In der Zwischenzeit einen Salat machen (wir: Grüner Salat mit Rosmarin-Olivenöl-Balsamicoessig-Dressing) und irgendwann ist der Reis dann fertig.
Guten Appetit und viel Spaß!
P.S.: Als wir gegessen haben war es schon zu dunkel für schöne Fotos. Deshalb diesmal kein Essen-auf-Teller-Foto.