Früchte mit selbstgemachter Vanillesauce
Wie bereits berichtet, waren T und ich auf dem sehr netten Foodblogger-Picknick und haben, neben Mini-Zwiebel-Tartes, auch noch was Süßes mitgebracht.
Da unter anderem ein Obsthandel als Sponsor angeführt war (und es heiß war), habe ich mich gegen einen Kuchen entschieden und für selbstgemachte Vanillesauce.
Wir haben es nicht bereut. Wirklich nicht...
Natürlich kann man Früchte mit Vanillesauce zu jeder Jahreszeit genießen, aber im (Früh-)Sommer? Wenn all die guten Beeren usw. reif sind? Perfekt.
Und natürlich kann man ein halbes Päckchen Vanillepuddingpulver nehmen und damit die Sauce kochen. Aber mit echter Vanille? Mehr als perfekt.
Die schlechte Nachricht: Vanilleschoten sind nicht gerade superbillig. Meiner Erfahrung nach kostet eine irgendwas zwischen 1 € und 3,50 €. Gewürzhändler auf Märkten (sogar Naschmarkt) sind überraschenderweise meistens billiger als Supermarkt, aber auch da gibt es sicher Unterschiede.
Die gute Nachricht: Eine Vanilleschote reicht geschmacklich ganz schön weit und mit selbstgemachter Vanillesauce spart man sich den Industriestaub mit künstlichen Aromen und Farbe, der sonst so in Packerln üblich ist (den wir aber nichtsdestotrotz auch immer wieder verwenden). Und mit den Resten kann man Vanillezucker machen - der hält dann gut verschlossen ewig.
Die Sauce ist meiner Meinung nach am besten lauwarm, weil sie sich dann so schön an die Früchte schmiegt. Kalt ist sie weniger anschmiegsam (siehe Foto), schmeckt aber genauso gut (lässt sich sicher in der Mikrowelle schnell anwärmen). Und sie lässt sich wirklich gut in einer Flasche mit weitem Hals transportieren, ist also perfekt für Picknicks.
Aber auch an einem Wochentag, wenn das Abendessen nicht so aufregend war (S: Suppe) oder wenn was Süßes gebraucht wird, dann passt sie wunderbar, weil sie schnell geht, Freude macht und gemeinsam mit Früchten/Obst die Ernährungswaage nicht vollkommen aus dem Gleichgewicht bringt.
Zutaten
- 500 ml Milch
- 50 g Maisstärke
- 1/2 Vanilleschote
- 3 El Zucker
reicht für:
4 Personen
Zubereitung
Das funktioniert natürlich sehr ähnlich wie der Industriestaub (das Wort gefällt mir):
Großteil der Milch in einen Topf gießen (dicker Boden ist besser) und die Samen einer halben Vanilleschote hineinschaben. Dafür die Schote erst halbieren, der Länge nach aufschlitzen und mit dem Messerrücken die Samen in die Milch schaben.
Wer will, kann dann die Schale auch noch in die Milch stecken, oder man kann damit Vanillezucker machen: Die trockene Schale in ein kleines, dichtschließendes Schraubglas geben und mit Staubzucker bedecken (schmale, kleine Olivengläser eignen sich super). Nun einfach stehen lassen, bis der Zucker gebraucht wird.
Auf jeden Fall nun die Milch im Topf erhitzen (und nicht ganz aus den Augen verlieren). In die restliche Milch die Stärke einrühren, bis das Ganze glatt ist und keine Bröckchen mehr hat. Ob man den Zucker in die heiße Milch (ich) oder in die Stärke-Mischung gibt, ist Ansichtssache, irgendwo muss er rein.
Sobald die Milch kocht, die Stärke-Milch hineingießen und währenddessen mit einem Schneebesen umrühren. Früher (als ich mit zwölf angefangen habe, Pudding zu kochen), habe ich immer das Häferl mit der Puddingpulvermischung ausgekratzt und nicht umgerührt - Fehler, weil erhöhte Bröckchengefahr.
Also rühren und nicht wundern, wenn diese Sauce schneller dickt, als Packerl-Pudding. Ist so.
Sobald die gewünschte Konsistenz erreicht und der Stärke-Geschmack verkocht ist (auch das geht schnell), von der Hitze nehmen und eventuell die Vanilleschotenschale rausholen. Falls die Sauce transportiert werden soll, am besten gleich in den Behälter umfüllen.
Zum Genießen reife (!) Früchte kleinschneiden und Sauce darübergießen.
Viel Spaß!
P.S.: Die Fotos vom Pudding-Kochen stammen von einem Mandel-Pudding, daher sind keine schwarzen Vanillesamen-Pünktchen zu sehen. Und ja, Vanillepudding ist nicht gelb, sondern weiß. Gelb ist nur der Farbstoff, den sie in den Industriestaub (das letzte Mal, versprochen!) geben.