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Falafel mit Salat und Saucen

10.04.2013

Nach vielen Jahren hin und her und immer größer - und damit kompetenter - werdenden Kindern schaut unser derzeitiger Putzplan so aus, dass wir alle vier am Dienstag Abend die Gemeinschaftsflächen der Wohnung putzen.

Die Kis sind nicht sooo begeistert, das liegt aber in der Natur der Sache!
T und ich sind sehr zufrieden mit dem Arrangement und um die Moral und Motivation wenn schon nicht hoch, so doch immerhin auf einem erträglichen Maß zu halten, gibt es bei uns nach jedem Putzen eine Belohnung.

Das können so unterschiedliche Dinge wie Abendessen vor dem Fernseher (machen wir sonst sehr selten), ein gemeinsam geschauter Film (alte Klassiker wie Ein ausgekochtes Schlitzohr) oder eine Nachspeise sein.

S hatte aber mal eine kühne Idee: frische Tomaten und Gurken!

Denn bekanntermaßen kaufen wir regional&saisonal - und da ist frisches Gemüse im (zum Glück doch nicht ewigen) Winter eher rar oder in Kraut/Kohl/Rübenform.

Also hat T sich nicht nur beim Einkaufen in unbekannte Ecken des Gemüseregals gewagt, sondern rund um T&G ein Wahnsinns-Abendessen gezaubert, dass eigentlich schon feiertags-würdig ist (zumindest IMO).

Es war ein Genuss!

Das Rezept für die Falafel hat T aus Ottolenghis/Tamimis Jerusalem (woher sonst wohl?) und zwar von Seite 99, ebenso die Tahini-Sauce (Seite 119).
Beides sehr zu empfehlen und lohnt die Anschaffung von getrockneten Kichererbsen und Tahin, die man beide sowieso auch für Hummus braucht (den man ja auch schnell und nicht-superfein machen kann).

Achtung: Die Kichererbsen muss man über Nacht einweichen (und auch das restliche Rezept ist zeit-intensiv, schätze mal 1,5 Stunden inkl. Wartezeit)!

Zutaten

Falafel

alle Gewürze: gemahlen

  • 250 g getrocknete Kichererbsen
  • 1/2 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 3 El Petersil (original: 1 El Petersil, 2 El Koriandergrün)
  • 1/4 Tl Cayennepfeffer
  • 1/2 Tl Kreuzkümmel
  • 1/2 Tl Koriander
  • 1/4 Tl Kardamom
  • 1/2 Tl Backpulver
  • 1,5 El Mehl
  • Öl zum Frittieren (3/4-1 l)
  • 3/4 Tl Salz

Tahini-Sauce

  • 75 g helles Tahini (=Sesampaste, aus großen Supermärkten oder türkischen Geschäften)
  • 1 El Zitronensaft
  • 1/2 Knoblauchzehe
  • 60 ml Wasser
  • 1 Prise Salz

Joghurtsauce

  • 250 ml Joghurt (laktosefrei)
  • 1 Knoblauchzehe
  • Kräuter, Salz, Pfeffer nach Bedarf

Zum Servieren

  • 1 Fladenbrot
  • 4 Tomaten
  • 2-4 Minigurken oder 1/2 Gurke
  • 1/2 Zwiebel
  • 1/4 Kopf Häuplsalat (gewaschen und geschnitten)
  • ev. Essig/Öl für ein Dressing

reicht für:

4 Personen

Zubereitung

Falafel

Als erstes die Kichererbsen mit der doppelten Menge Wasser einweichen und über Nacht stehen lassen.

Dann abgießen und abtropfen lassen.

Währendessen die 1/2 Zwiebel fein hacken und die Knoblauchzehe schälen.

Die Kichererbsen (ungekocht!) mit der Zwiebel, den gehackten Kräutern und der gepressten Knoblauchzehe mischen und entweder zweimal durch den Fleischwolf drehen (feine Scheibe, Kochbuchempfehlung), durch die Flotte Lotte drehen (Ts Methode) oder portionsweise mit dem Stabmixer/der Küchenmaschine kurz (!) kleinhäckseln.

Diese Masse dann mit den Gewürzen, Mehl, Backpulver, 3/4 Tl Salz und 3 El Wasser verkneten und im Kühlschrank für 1 Stunde abgedeckt ruhen lassen.

In der Zwischenzeit die Saucen und den Salat vorbereiten (siehe unten).

Die Masse mit zwei Esslöffeln und/oder nassen Händen zu Bällchen formen (so wie Grießnockerl) und auf einem feuchtes Brett bereit legen.

Ottolenghi/Tamimi bestreuen noch mit Sesam, nach unserer Erfahrung ist das eher mühsam und geschmacklich unnötig (fällt vor/beim/nach dem Frittieren teilweise runter).

Dann das Öl in einem (eher hohen als breiten) Topf zum Sieden/auf 180 Grad Celsius bringen (VORSICHT!) und die Falafel in kleinen Portionen frittieren.
Das geht eher flott.

Auf Zeitungspapier abtropfen lassen und so bald wie möglich (sofort) servieren.

Salat:
Tomaten und Gurken waschen und in gleich große Stücke/Würfel schneiden.

Mit klein gehackter Zwiebel mischen und marinieren (2 El Olivenöl, 1 El Essig, 2 El Wasser, Salz/Pfeffer).

Tahini-Sauce:
Alle Zutaten vermischen, dabei soviel Wasser zugeben, dass die Sauce "die Konsistenz von relativ flüssigem Honig" erhält (= O-Ton Kochbuch).

Joghurtsauce:
Ebenfalls alle Zutaten miteinander vermischen und dabei abschmecken und ev. mit Wasser verdünnen.

Zum Servieren entweder Falafel mit Saucen in ein Viertel eines Fladenbrotes stopfen oder auf einem Teller anrichten - wie auch immer:
Sieht super aus, schmeckt fantastisch und lässt uns an die frisch frittierten Falafel eines kleinen Lokals in Berlin Kreuzberg/Wrangelkiez denken (ehemaliger Halbjahres-Wohnsitz - Wrangelkiez, nicht Lokal!).

Gutes Gelingen und guten Appetit!