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Wie wir Kräuteröl machen

12.04.2013

Jahrelang haben wir unsere Kräuter falsch geerntet und damit sukzessive umgebracht.

Das ist schade, denn wenn man es richtig macht, ist so ein Kräuterkistl - falls man ein sonniges Fenster hat - ein absoluter Gewinn für die Alltagsküche.

Zum Glück sind wir irgendwann draufgekommen wie es richtig geht, und seitdem hilft das Ernten sogar beim Wachstum.

Weiter unten nicht nur dieser geniale Erntetipp, sondern auch, welche Kräuter wir von meiner Mama zu Ostern bekommen haben.

Denn jedes Jahr pflanzt meine Mama für uns ein Kräuterkistl für das Küchenfenster an, in dem neben doppelt Basilikum (unser Lieblings-Sommerkraut) Thymian, Oregano und Majoran auch (fast) immer vertreten sind.

Dieses Jahr haben wir wunderschöne Kräuter zur Ergänzung des bestehenden Kistls zu Ostern bekommen und ich habe brav die zwei Basilikum-Sorten neben den Thymian, das Olivenkraut (schmeckt wirklich nach Oliven) und den Rosmarin, die alle den Winter überlebt haben in frische Erde gesetzt.

Ehrlich gesagt: Der Thymian überlegt noch, ob er weitermachen will, aber ich bin zuversichtlich.

Der wunderschöne Majoran hatte dann keinen Platz mehr, also bekam er einen eigenen Topf und dankte es mit üppigem Höhenwuchs.

Höhenwuchs ist aber bei Kräutern nicht unbedingt wünschenswert, denn buschiger Breitenwuchs bringt mehr Blätter.
Und den erreicht man mit dem ....

... genialen Erntetipp

Beim Kräuterstengel das unterste Doppelblatt suchen, in dessen Ansätzen optimalerweise schon neue Blättchen hervorlugen, und darüber den ganzen Stengel abschneiden.
Dann entstehen aus den neuen Blättchen gleich neue Verzweigungen => Verdoppelung der möglichen Blätter!

Blöd ist manchmal, dass diese ersten Doppelblättchen ganz schön weit oben am Stengel sein können, wenn die Kräuter verzweifelt zum Licht raufwachsen mussten (wie bei einem unserer neuen Basilikum-Pflanzen). Da muss man dann halt hoffen, dass diese dünne Wasserstengelchen die Last den ganzen Sommer aushalten werden!

Den wuchsfreudigen Majoran habe ich heute auf jeden Fall mal Zweig für Zweig "geköpft" und auch das Basilikum, das ein bisschen bleich daherkommt, nochmal nachgestutzt (T hat da gleich zu Beginn lenkend eingegriffen).

Die Ernte habe ich gleich verwertet und unser diesjähriges Kräuteröl angesetzt - yay!

Dieses Glas wird nun den ganzen Sommer bis in den Herbst hinein mit allen Kräutern gefüllt, die gerade (manchmal schon dringend) zu ernten sind oder beim Kauf eines Bundes übrigbleiben, wobei immer wieder mit Öl nachgefüllt, mit Salz und Knoblauch nachgewürzt wird.

Bleiben die Kräuter immer mit Öl bedeckt, kann nichts schimmeln und der Geschmack wird immer besser.

Wir verwenden dieses Öl für Salate, zum Bestreichen von Brot zum Grillen im Klapptoaster, für Tomaten mit Mozzarella, jede Art von belegtem Brot und anscheinend allem anderen außer Süßspeisen.

Bitte auch ein Kräuteröl-Glas ansetzen - es zahlt sich wirklich aus!

Zutaten

  • kleingehackte Küchenkräuter nach Wahl und Verfügbarkeit (wilde Mischungen erlaubt)
  • kaltgepresstes Olivenöl
  • ev. Knoblauch
  • Salz

Zubereitung

Die Kräuter ernten, eventuell abspülen und trocknen lassen.

Fein hacken und in ein Schraubglas geben (125 ml reicht), mit Olivenöl so auffüllen, dass die Kräuter bedeckt sind und (kräftig) salzen.

Wer möchte, kann eine Knoblauchzehe reinpressen. Da der Knoblauch aber ziemlich nachzieht, würde ich nicht mehr als eine Zehe nehmen. Ich habe noch verzichtet, weil ich die Kräuter erst mal schmecken wollte!

In den Kühlschrank stellen und ein paar Stunden ziehen lassen.

Kann und soll bis zum Ende des Sommers immer wieder mit Kräutern/Öl/Salz/Knoblauch aufgefüllt und im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Am Ende des Herbstes, wenn die Kräuter wirklich nicht mehr können, ernten wir dann nochmal ab und dieses Öl wird dann immer sparsam verwendet.
Weil: wenn es weg ist, müssen wir laaange warten... Dieses Jahr sogar sehr lange...

Viel Spaß!