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Wie wir Gemüse in Essig einlegen

13.08.2013

Ich mag Essig nicht besonders und in Essig eingekochtes Gemüse überhaupt nicht (Rote Rüben im speziellen). Deshalb ist es wirklich erstaunlich, wie sehr ich diesen "Krautsalat ohne Kraut" mag.

Eigentlich habe ich das Rezept für T ausprobiert, der ein großer Freund von Essig (und auch Kraut & Roten Rüben) ist. Im Endeffekt habe dann aber ich den Großteil gegessen und für die zweite Portion gleich das Gemüse genommen, das ich am liebsten mag (plus roten Paprika für die Farbe).

Ich mache die Hitze dafür verantwortlich, denn bei über 30 Grad in der Küche ist selbst mir leicht (!) säuerliches Gemüse eine willkommene Erfrischung.

Vielleicht liegt meine ungewöhnliche Begeisterung für das Gemüse-aus-dem-Glas auch daran, dass meine Brot-mach-Routine dadurch noch einfacher geworden ist. Ich neige nicht zu elaborierten Broten, sondern eher zur Variante "Käse in der einen, Brot in der anderen Hand und dann noch eine 3cm-dicke Scheibe Gurke". Nicht besonders abwechslungsreich und auch nicht besonders attraktiv.

Aber mit dem vorgeschnitzeltem Gemüse habe ich gleich drei oder mehr Sorten Gemüse zur Verfügung, ohne sie tatsächlich waschen/schälen/schneiden zu müssen - yay!

Zur Gemüseauswahl:
Das kleine Glas hat mehr Anklang in der Familie gefunden, auch wenn die Radieschen den Essig tatsächlich nach ein paar Stunden leicht rosa eingefärbt haben (was auch Smitten Kitchen berichtet).
Das zweite, große Glas enthielt meine spezifischen Lieblinge im aktuellen Gemüseregal (außer Karotten, aber die gibt es im Winter noch oft genug). Offensichtlich teilen meine Kinder meine Gemüsevorlieben nicht.
Tomaten habe ich nicht ausprobiert, gehen vielleicht auch, aber sicher nur entkernt.

Prinzipiell sollte man nach Möglichkeit das Gemüse verwendent, das man sonst auch gerne isst.

Das Rezept stammt von Smitten Kitchen und das Ergebnis ist nicht ewig haltbar. Ich wiederhole: Nicht ewig haltbar!

Im Kühlschrank hat das große Glas bei uns nach ungefähr einer Woche weggegessen, das kleine war noch schneller weg. Smitten Kitchen sagt, dass ihre ein Monat halten, wenn das Gemüse immer schön vom Essigsud bedeckt ist.

Ihr Rezept enthät auch Senfsamen. Passen sicher wunderbar, habe ich aber immer noch nicht eingekauft. Ersatzweise schmiere ich Kremser- oder Englischen Senf auf das Brot, auf das dann Käse und dann eine große Portion eingelegtes Gemüse kommt.

Das Gemüse passt aber nicht nur zu Broten/Sandwiches, sondern auch in Salat und als Beilage zu Gebratenem. Aber das weiß ich nur vom Hörensagen. Gegessen habe ich es nur auf/mit Brot...

Ich schreibe hier die Zutaten für ein relativ kleines Glas auf (350-400 ml), so wie ich es beim ersten Mal verwendet habe.

Zutaten

Gemüse

  • Menge: das gewünschte Glas voll (kleines Glas: 4 Radieschen, 1/2 Zwiebel, 1 Karotte, 1/4 Paprika, 4 cm Gurke; großes Glas: 1/3 einer großen Sellerieknolle, 1/2 Kohlrabi, 1 Zwiebel, 1/2 Paprika, 1/3 Gurke, 4 Stangen Selleriegrün)
  • Sorten: alle Gemüseteile, die nicht zu flüssig (z.B. Gurkenkernteil) oder roh nicht genießbar sind (z.B. Kartoffeln und Bohnen)

Essigsud

  • 100 ml weißer Essig (Apfel, Obst, Weißwein)
  • 2 El Zucker
  • 1 El Salz
  • 100 ml kaltes Wasser
  • ev. 1 El Senfsamen

reicht für:

350 bis 400ml-Glas

Zubereitung

Das Gemüse waschen, eventuell schälen und Kerne/flüssige Teile entfernen, und dann in Stifte oder dünne Scheiben schneiden. Ich habe dafür unseren Hobel wieder ausgepackt, da er zumindest Stifte noch ganz gut hinbekommt. Das alles geht aber auch sehr gut mit einem Messer.

Die Gemüsestifte/-scheiben mischen und in das saubere Glas schichten (Glas und Deckel vorher eventuell mit kochendem Wasser ausgießen).

Nun den Essigsud machen:
In einem Topf (nicht Alu, nicht Gusseisen) den Essig mit Zucker, Salz und eventuell Senfsamen zum Sieden bringen (also Bläschen ja, Wallen nein) und dabei rühren, bis Zucker/Salz sich aufgelöst haben. Von der Hitze nehmen und kaltes Wasser dazu schütten.

Abkühlen lassen, bis der Sud lauwarm ist, sollte nicht lange dauern.

Dann den Essigsud über das Gemüse im Glas schütten und darauf achten, dass alles bedeckt ist. Wenn das Glas wirklich dicht ist, kann man es zum Beispiel am Deckel in die Hand nehmen und den Arm heftig im Schultergelenk drehen (Windmühlen-Flügel-artig). Durch die Zentrifugalkraft wird das Gemüse auf den Glasboden gedrückt. Und es sieht lustig aus (aber gut festhalten!).

Nach einer Stunde ist das Gemüse schon sanft gebeizt, nach einer Nacht ist es so, wie es geschmacklich bleiben wird - also gerade nicht zu Essig-lastig.

Viel Spaß!

P.S.: Die Fotos stammen von beiden bisherigen Einleg-Aktionen (erst kleines, dann großes Glas) und ich hoffe, das verwirrt niemanden!