Schwammerlsauce mit Semmelknödeln
Als J letzten Sonntag nicht da war, haben wir restlichen nicht die Gelegenheit ergriffen, Fleisch auf den Tisch zu bringen, sondern Schwammerl.
J ist nicht nur der Vegetarier der Familie, sondern auch der, der keine Schwammerl mag: keine Champignons, keine Steinpilze, keine Eierschwammerl.
Das ist in normalen Familien wahrscheinlich nicht so ein Problem, aber wir sind Schwammerl-mäßig nicht normal, wir haben nämlich meine Mama.
Meine Mama geht so gerne in den Wald Schwammerlsuchen - und ist so gut darin -, dass wir in guten Jahren Schwierigkeiten haben, sie alle gebührend zu würdigen.
Diesen Herbst hat sie wochenlang riesige und wunderschöne Steinpilze in erstaunlichen Mengen gefunden.
Das hat uns kapazitätsmäßig enorm überfordert, daher wurden sie in dünnen Scheiben zum Trocknen aufgelegt, denn Einfrieren und (mit Essig) Einkochen hat uns bisher geschmacklich nicht überzeugt.
Aber getrocknete Steinpilze - ein Genuss!
Der einzige Nachteil: der Geruch.
Keine Ahnung weshalb, aber getrocknete Steinpilze riechen so intensiv nach Schwammerl, so hochprozentig, dass mir davon die Nasenschleimhäute wehtun. Mittlerweile sind wir dazu übergegangen, sie nicht mehr in luftigen Stoffsackerln, sondern dichtschließenden Gläsern aufzubewahren...
T hat dazu Semmelknödel gemacht, wobei sie diesmal ein bisschen zerkocht sind, weil das Wasser zu sehr gesprudelt hat - also Vorsicht!
Geschmeckt haben sie trotzdem sehr gut!
Zutaten
Schwammerlsauce (die Sauce ist übrigens vegan, die Knödel vegetarisch):
- 65 g getrocknete Steinpilze (vulgo: Schwammerl)
- 2 mittlere Zwiebeln
- 1 El Olivenöl
- 250 ml Sojaschlagobers
- ev. (TK) Petersil
Semmelknödel (werden ca. 6 Stück):
- ca. 350 g Semmelbröckerl (wir schneiden die manchmal aus übriggebliebenem Fladenbrot - Semmeln haben wir nie -, sonst einfach kaufen)
- 1 Zwiebel
- 1 El Olivenöl
- 250 ml Milch
- 2 Eier
- 2 El (TK) Petersil
- ev. etwas Mehl (100-150 g)
reicht für:
3 Personen
Zubereitung
Als erstes die Schwammerl in viel kaltem Wasser einweichen und mindestens 2 Stunden stehen lassen (über Nacht geht auch);
Für die Semmelknödel die Zwiebel in kleine Würfel schneiden, im Olivenöl anbraten und mit den Semmelbröckerln in eine große Schüssel geben;
Die Milch (ev. handwarm) über die Mischung gießen und stehen lassen (ca. 10 Minuten);
Dann die Eier, Petersil, Salz und Pfeffer zu den Semmelbröckerl geben und sanft umrühren;
Nochmal stehen lassen, in der Zwischenzeit vielleicht mit der Sauce beginnen;
Dafür die Zwiebeln in halbe Ringe schneiden und in Olivenöl anbraten;
Die Schwammerl abgießen und ein bisschen ausdrücken; Dann zu den Zwiebeln geben und alles kurz dünsten;
Den Sojaschlagobers dazugeben und eine Weile sanft köcheln lassen;
Nun mit nassen Händen (deshalb neben dem Wasserhahn) die Knödel aus der Semmelmasse formen und reichlich Salzwasser in einem möglichst weiten Topf zum Kochen bringen;
Sobald das Wasser kocht, zurückdrehen, so dass es nur noch siedet (für J: sieden = kleine Luftbläschen steigen auf, das Wasser wallt nicht), und die Knödel sanft hineinlegen;
Ca. 20 Minuten im siedenden Wasser ziehen lassen;
Man kann die Knödel auch über kochendem Wasser mit einem Einsatz dämpfen, was das Zerfall-Risiko senkt und dann kann man das Mehl auch ganz weglassen; Da wir so einen Einsatz (noch) nicht haben, spielen wir weiterhin mit dem siedenden Wasser.
Die Schwammerlsauce mit Salz und Pfeffer abschmecken, ev. noch Petersil dazu;
Sauce und Knödel zusammen anrichten und genießen!
Guten Appetit!